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Blutegel-Therapie

Die Blutegeltherapie gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Therapien in der Medizin. Die alten Ägypter, Griechen und Römer nutzten sie zur Blutentnahme, um das Gleichgewicht der Körpersäfte wiederherzustellen. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Blutegel in ganz Europa als lokaler Aderlass eingesetzt. Heutzutage wird der Blutegel dank seinem gerinnungs- und entzündungshemmenden sowie schmerzlindernden Speichel im naturheilkundlichen und schulmedizinischen Bereich häufig angewendet.

Wirkungsmechanismus der Blutegel-Therapie

Der Blutegel wird auf der gewünschten Körperstelle angesetzt und beisst mit seinen drei Kiefern und 80 winzigen Kalkzähnchen zu. Der Biss ist für den Patienten als leichtes Ziehen wahrnehmbar. Während des Saugens nimmt der Blutegel zwischen 10 und 20ml menschliches Blut auf. Gleichzeitig spritzt er ein Sekret in den Körper des Patienten. Das Sekret enthält über 30 verschiedene Substanzen, darunter Hirudin und Eglin. Hirudin hemmt die Blutgerinnung, indem es den Gerinnungsfaktor Thrombin in seiner Wirkung beeinträchtigt. Durch den positiven Effekt auf die Fliessgeschwindigkeit des Blutes verhindert Hirudin die Bildung von Thrombosen, beschleunigt den Lymphfluss und wirkt gefässkrampflösend. Eglin blockiert entzündungsaulösende Enzyme in ihrer Aktivität und wirkt so Entzündungsprozessen entgegen.

 

Therapie

Die Blutegeltherapie dauert zwischen 30 und 120 min. Der Blutegel lässt sich fallen, sobald er sich vollgesogen hat (bis zum 10fachen von seinem Ursprungsgewicht). Die Wunde wird mit einem lockeren Verband geschützt, da die erwünschte Nachblutung zwischen 4 und 12 Stunden dauert.




Anwendung der Blutegeltherapie:

- Kniearthrose, Rhizarthrose*

- Bakerzyste

- Krampfadern, Venenentzündungen

- Menstruationsbeschwerden

- Sehnenentzündung (Tennisarm)

- Tinnitus

- Zerrungen, Verstauchungen, Blutergüsse

*es gibt verschiedene klinische Studien über die Behandlung mit Blutegel bei Kniearthrose (schmerzlindernde Wirkung)

 

Wann sollte eine Blutegeltherapie nicht durchgeführt werden:

- angeborene und erworbene Blutgerinnugsstörungen

- Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten

- Schwangerschaft

- Blutarmut (Anämie)

- arterielle Insuffizienzen und arterielle Stauungen

- starke Allergieneigung- vorhandene Immunsuppression

- Infektionskrankheiten im akuten Stadium


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